Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, einer der bekanntesten Evolutionsforscher Deutschlands und Autor des Bestsellers „Das Ende der Evolution: Der Mensch und die Vernichtung der Arten“, hält im Tagungszentrum des Museums am Schölerberg einen Vortrag, der das Thema seines Buches aufgreift. Hintergrund ist das 150-jährigen Vereinsjubiläums des 1870 gegründeten Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück e.V. Aufgrund von Corona wurden Feierlichkeiten bislang verschoben.
Themen wie Klimawandel und Energie- und Verkehrswende werden viel diskutiert werden. Trotzdem nimmt das Artensterben samt seiner mitunter dramatischen Auswirkungen nur wenig Platz darin ein. Dabei sind beispielsweise das Insektensterben in Mitteleuropa, die Vernichtung tropischer Wälder und das Aussterben von Nashörnern und Orang-Utans gut dokumentiert und bekannt. Die Corona-Pandemie machte zudem deutlich, welche unmittelbaren Folgen das Vordringen des Menschen in natürliche Lebensräume durch die Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen haben kann.
In seiner ebenso umfassenden wie beklemmenden Analyse sieht Glaubrecht mit dem sich abzeichnenden Massenexitus, dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier, eine weltweite biologische Tragödie auf uns zukommen. Der Mensch ist zum größten Raubtier und zum entscheidenden Evolutionsfaktor mutiert, der die Existenz aller Lebewesen – auch seine eigene – gefährdet. Ob das Ende der Evolution, das spätestens ab Mitte des 21. Jahrhunderts ein realistisches Szenario zu werden droht, noch aufzuhalten sein wird, darüber wird allein unser Tun in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten entscheiden, so Glaubrecht.
Der Vortrag ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten unter 0541 323-7000 oder per Email an info@museum-am-schoelerberg.de.
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